Girl with a Gun
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„Reclaim the Street“
Das „Kontorhaus Mitte“, ein Gebäudekomplex in der Friedrichstraße/Ecke Mohrenstraße, war nach der Wende im Geiste der „Kritischen Rekonstruktion“ entstanden. Dieser von Josef Paul Kleihues geprägte Begriff bedeutet ein Konzept der Rekonstruktion zerstörter städtischer Strukturen, die vor dem Zweiten Weltkrieg bestanden: Bei einer weiteren Baumaßnahme 2008 entstand an der Wand Friedrichstraße/Mohrenstraße das abgebildete Graffiti, genauer: ein Mural, also ein Wandbild eines unbekannten Künstlers. Tatsächlich muss man in diesem Fall von Streetart sprechen, denn das Kunstwerk besteht ausschließlich aus einem Bildteil – anders als in der wichtigsten Gattung des Graffiti, des „Style-Writings“, in dem ein Schriftzug (Buchstaben oder Zahlen) den zentralen Teil der Bildkomposition bilden. In Deutschland, und insbesondere in Berlin, verbreitete sich Streetart nach der Jahrhundertwende in bewusstem Gegensatz zu Programmen wie „Kunst am Bau“, die lediglich der Ästhetisierung öffentlicher Bauten diente. Die Motivationen sind dabei ganz unterschiedlich und bewegen sich zwischen Selbstverwirklichung und politischer Intervention. Unter dem Motto „Reclaim the Street“ etwa fordern manche Künstler die Rückgewinnung des urbanen Raums gegen die Omnipräsenz von Werbeplakaten oder die Gentrifizierung ganzer Straßenzüge. Tatsächlich wendet sich Streetart inhaltlich oft gegen Konsumismus, Kapitalismus und Öffentliche Ordnung. Die meisten Künstler verzichten jedoch auf eine konkrete Botschaft – im Sinne von Marshall McLuhans These „the medium is the message“. Im gegenwärtigen Berlin bildet jedoch die großflächige, anonyme Streetart einen unübersehbaren, künstlerisch häufig sehr elaborierten Gegensatz zu den kommerziellen Großplakaten der großen Handelsketten.
Stefan Pegatzky (*1966)
Stefan Pegatzky wurde in Frankfurt am Main geboren und kam mit 14 Jahren zur Fotografie. Trotz intensiver Arbeiten im Kleinbild- und Mittelformat und intensiver Labortätigkeit, entschied er sich für ein Studium der Germanistik und Philosophie. Nach einer akademischen Anstellung und der Promotion arbeitete er ab 1999 in Berlin im Lektorat, von 2003 bis 2005 als Programmleiter des Henschel-Verlages, von 2005 bis 2011 als Verlagsleiter des Buchbereichs von Schott Music in Berlin. In dieser Zeit arbeitete er mit allen bedeutenden Bildagenturen zusammen und betreute eine Reihe aufwendiger Bildbandproduktionen mit renommierten Fotografinnen und Fotografen. Im Frühjahr 2012 gründete er die digitale Fotogalerie „Time Tunnel Images“.
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