Magazin
Walter Süssmann über Aktphotographie
Von Juli bis Dezember 2022 zeigt Time Tunnel Images eine virtuelle Ausstellung in Gedenken an den Fotografen Walter Sanders, der als Walter Süssmann geboren worden war und unter diesem Namen einer der populärsten Bildberichterstatter der Weimarer Republik gewesen ist. Erst nach Beginn der Ausstellung fand sich im Photofreund-Jahrbuch von 1931/32 ein Artikel „Aktphotographie“ von Walter Süssmann wieder, der auch zwei bisher unbekannte Aufnahmen von ihm enthält: Neben „Angst“ und „Traum der Salome“ (hier u.d.T.: „Liegender Akt“) „Geometrie“ und „Stehender Akt“ (siehe links), das durch das Accessoire des orientalischen Schildes zum Kontext von „Traum der Salome“ gehört.
Walter Süssmanns mehrseitiger Artikel wurde nicht nur durch eigene Aufnahmen, sondern auch durch Bildbeispiele etwa von František Drtikol illustriert, dem ersten tschechischen Fotografen von Weltrang. Wie alle Artikel von Süssmann (etwa über Straßenphotographie oder die Fotografie von Kindern) ist auch der über Aktphotographie weniger kunsttheoretischer Essay als praktischer Ratgeber, der von ästhetischen Grundregeln bis zur Verwendung der richtigen Beleuchtung handelt. Die "unbefangene, sportliche Freude über den wohlgebildeten, gestrafften und durchtrainierten Körper" bezeichnet Süssmann als ein "besonderes Kennzeichen der Gegenwart". Unsere Ausstellung über Walter Süssmann widmet seinen Aktphotographien ein eigenes Kapitel.
Random Images
Fotobuch als digitales Flip Book
Der Band war schon einmal online − leider hatte das damals verwendete Flash-Format einige Sicherheitslücken, sodass es eingestellt wurde. Die Bilder umfassten damals den Zeitraum von 1982 bis 2011, Aufnahmen bis 2006 wurden analog fotografiert (und entsprechend vom Negativ oder Dia gescannt), die ab 2007 digital aufgenommen. Einige Bilder sind auch im Angebot von Time Tunnel Images oder können über die Artothek der AGB ausgeliehen werden. Den Band Random Images von 2012 kann man im Druck über Blurb erwerben, die Auswahl im Netz ist im Fluss und aktualisiert sich mit Bildern bin zur aktuellen Gegenwart laufend.
H. Knef by Walter Sanders
Am 9. November hat das FAZ-Magazin in seiner Cover-Story unbekannte Bilder von Hildegard Knef von 1946 gebracht – fotografiert von LIFE-Bildreporter Walter Sanders und wiederentdeckt von TIME TUNNEL IMAGES. Jahrzehntelang in den USA falsch abgelegt, waren Kontaktkopien vor 17 Jahren während der Arbeit an einem Knef-Bildband in meine Hände gelangt. Erst vor einigen Monaten gab es wieder eine Spur zu den originalen Negativen. Spannender als der Fund selbst ist die Geschichte des Fotografen, der als Walter Süßmann vor dem Krieg in Berlin gelebt hatte. Letztere erzähle ich ebenfalls in der Ausgabe 89 des FAZ-Magazins. Hier der Link zum ganzen Text. Und hier ein Auszug:
Kein anderer Fotograf hat bis in die sechziger Jahre Hildegard Knef so häufig und vielseitig porträtiert. Umso bemerkenswerter, dass im Archiv von „Life“ zweieinhalb Rollfilme „H. Knef by Walter Sanders“ aus dem Winter 1946 erhalten sind, deren Bilder nie publiziert wurden. Dabei zeigen sie die mit Abstand ungewöhnlichste Bildsituation: Hildegard Knef im Pelzmantel beim Besuch eines Berliner Schwarzmarkts in den Ruinen des Potsdamer Platzes, damals das „Dreiländereck“ zwischen sowjetischem, britischem und amerikanischem Sektor. Vermutlich war es zur Adventszeit, darauf lassen das Kinderspielzeug und die Plätzchenausstecher aus Weißblech auf den Tischen der Schwarzhändler schließen. Das Filmplakat von „Die Mörder sind unter uns“ spricht für einen Zeitpunkt nicht lange nach der Premiere des Trümmerfilms im Oktober 1946. Warum aber fand keines dieser Bilder Eingang in den Artikel über Hildegard Knef, der am 19. Mai 1947 in „Life“ erschien? ...
(c) der Kontaktkopie: LIFE / Times Inc.
Neue Datenschutzerklärung
Ab heute, dem 25. Mai 2018, ist in der ganzen EU die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft getreten. Sie vereinheitlicht europaweit die Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten und stärkt die Rechte der Nutzer. Das bedeute zum einen für jeden, der auf irgendeine Art und Weise personenbezogene Daten speichert, viel Arbeit - insbesondere durch das sogenannte Verarbeitungsverzeichnis. Zum anderen wurde damit fast jeder, der beruflich mit personenbezogenen Daten zu tun hat, intensiv für den Datenschutz sensibilisiert. Sichtbarster Ausdruck für TIME TUNNEL IMAGES ist jedenfalls die neue Datenschutzerklärung.
TIME TUNNEL IMAGES zieht um ins grüne Heiligensee
Ende August ist TIME TUNNEL IMAGES von Kreuzberg nach Heiligensee umgezogen, in den grünen Nordwesten Berlins, nahe der Grenze zu Brandenburg.
Ab dem 1. September lautet die Postadresse nun:
TIME TUNNEL IMAGES UG (haftungsbeschränkt)
Ruppiner Chaussee 291B
13503 Berlin
Max Missmann und die großen Jahre der Architekturfotografie
Seinen größten Schatz, die kostbaren Objektive seiner Großformat-Plattenkameras, bewahrte er stets unter seinem Bett auf. Für den Transport der schweren Ausrüstung beschäftigte er einen eigenen Lohndiener und seine Motive erreichte er zumeist mit einem Taxi. Auch wenn die Jahre zwischen dem letzten Drittel des 19. und dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts als das "Goldene Zeitalter" der Architekturfotografie bezeichnet werden, war die Arbeit alles andere als ein Zuckerschlecken. Inmitten einer großen Konkurrenz war Max Missmann vor dem I. Weltkrieg einer der führenden Architektur-fotografen in Berlin. Nach einem Bombenangriff auf sein Atelier und dem Tod des Fotografen drohte sein Werk verloren zu gehen.
Missmanns Renaissance nach 1988 verdankt sich vor allem der klugen Ankaufspolitik des Berliner Märkischen Museums. Das spätere Berliner Stadtmuseum hatte zwischen 1905 und 1943 fast 1.100 Originalabzüge angekauft, wodurch ein einzigartiges fotografisches Werk zur Berliner Stadtarchitektur zumindest in Teilen überdauern konnte. Nun hat TIME TUNNEL IMAGES in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Berlin eine limitierte Fine-Art-Print-Edition von ausgesuchten Fotografien Max Missmanns veröffentlicht.
WEST:BERLIN im Berliner Stadtmuseum
25 Jahre nach dem Mauerfall wagt das Stadtmuseum Berlin die erste große historische Rückschau auf das historische West-Berlin. Ob die Retrospektive gelungen ist, sollte jeder Besucher selbst beurteilen. Allerdings erweist sich, was für ein kluger Schritt die Aufnahme des Herbert-Maschke-Archivs in die Sammlung der Stiftung war: Rücken doch diese leuchtenden Farbfotografien, die an vielen Stellen der Ausstellung zu sehen sind, die längst vergangenen Jahre der „Halbstadt“ so nah an unsere Erinnerung heran, wie kaum ein Medium sonst. Einen besonders schönen Abschluss haben sich die Ausstellungsmacher für den 3. Stock ausgedacht: Dort erwartet die Besucher der rekonstruierte grüne Salon des mittlerweile geschlossenen Hotels Bogotá aus der Schlüterstraße, dessen originales Mobiliar für das Stadtmuseum gerettet und hier für eine Leselounge + Hörstation wieder aufgebaut wurde. An den Wänden freilich hängen nicht die Bilder der Fotografin Yva, die in diesem Hotel in den Zwanzigerjahren ihr Atelier hatte – sondern einige besonders schöne Prints von Herbert Maschke, von denen einige auch bei uns im Angebot zu finden sind.
Zum Foto links oben: Unter Verwendung einer Anzeige in Merian, 23.Jg., 170, Nr. 1, S. 99; Foto unbekannt; Stadtmuseum Berlin
Fotos unten von Herbert Maschke:
Blick vom Baugerüst des Europa Centers, 1958
Die Nordkurve der AVUS, um 1955
© ullstein bild / Cornelius Maschke und Morlind Tumler
Keine Versandkosten bei Widerruf
Zum 13. Juni 2014 tritt das neue Verbraucherrecht in Kraft. Damit wird die EU-Verbraucherrechte-Richtlinie umgesetzt, mit der die Rechte der Verbraucher europaweit vereinheitlicht werden sollen. Der Einkauf wird dadurch in vielen Fällen ein Stück schwieriger. Denn: Die Rücksendekosten bei Ausübung des Widerrufsrechts sind – unabhängig vom Warenwert – künftig vom Verbraucher zu tragen, wenn der Händler über diese Rechtsfolge belehrt hat. Wir von TIME TUNNEL IMAGES sind allerdings von unseren Produkten überzeugt. Sollten Sie Bilder in unserem Webshop kaufen und anschließend die Bestellung widerrufen, ist die Rücksendung der Waren für Sie kostenfrei. Näheres dazu in unseren neuen AGB bzw. unserer Widerspruchsbelehrung.
Berliner Nachtansichten – „Berlin im Licht“ heute
Wie in den 20er-Jahren, so erlebt auch das Stadtbild des heutigen Berlin eine starke Veränderung. War es damals die Elektrifizierung und der Einsatz von Licht für die Werbung, so sind es nun transparente Hintergrundbeleuchtungen und Großflächenplakaten, die vor allem das Bild der nächtlichen Stadt prägen.
Es waren vor allem drucktechnische Innovationen, die so etwas ermöglichten. So war es seit Anfang der 90er-Jahre möglich, fünf Meter breite Bahnen auf Planen zu bedrucken, die verschweißt Werbeflächen von bis zu 5000 m2 ergaben. Um 2005 konnte man von einem inflationären Gebrauch der Großflächenwerbung sprechen, was in Berlin zu heftigen politischen Diskussionen und schließlich 2011 zu einer Verschärfung der Bauordnung führte.
Der politische Widerstand artikulierte sich aber auch künstlerisch, etwa in der Streetart. Unter dem Motto „Reclaim the Street“ fordern Künstler die Rückgewinnung des urbanen Raums. Für den Fotografen eröffnen jedenfalls sowohl die Großplakate als auch die großformatigen Wandgemälde der Streetart (sog. „Murals“) einen neuen Blick auf die Stadt.
TTI-Prints zum Ausleihen
Letzte Woche hat die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) einige unserer Fine-Art-Prints aus den Serien Das Ende der Geschichte und Berlin im Licht 2.0 von Stefan Pegatzky erworben. Diese Prints sind für die Artothek der Amerika-Gedenkbibliothek bestimmt, in der man Original-Kunstwerke auf Zeit ausleihen kann – derzeit ca. 1700 Werke der zeitgenössischen Kunst: Malerei, Grafik, Fotografie und Plastik. Die Artothek sammelt nationale und internationale Kunst, vor allem in Berlin lebender Künstler und Künstlerinnen. "Bilder leihen wie Bücher" ist das Motto. Sie existiert seit 1969 und will mit moderner und zeitgenössischer Kunst begeistern. Sie können maximal zehn Grafiken, zehn Ölbilder, fünf Plastiken und fünf Fotografien gleichzeitig ausleihen. Die Leihfrist beträgt drei Monate, Verlängerungen sind möglich. Die Ausleihe ist kostenlos. Die Bilder von TIME TUNNEL IMAGES werden aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte ausleihbar sein. © für das Bild: Beek100 / CC-BY-SA-3.0
„Berlin im Licht“ – Nachtfotografie der Zwanziger Jahre
In vielleicht keinem Moment wurde die Entwicklung Berlins zur modernen Großstadt in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts sichtbarer als in der Veranstaltungswoche Berlin im Licht von 1928, in der sich die Stadt mithilfe tausender Beleuchtungsinstallationen als „strahlende Weltstadt“ selbst inszenierte.
In diesen Nächten waren Tausende von Foto-Amateuren auf den Beinen. Noch wenige Jahre zuvor hatten sie mit minutenlangen Belichtungszeiten zu kämpfen. Um 1924/25 revolutionierte eine technische Entwicklung die Fotografie. Die Ermanox-Mittelformat-Kamera, die ein für ihre Zeit enorm lichtstarkes Objektiv besaß, verkürzte die Belichtungszeit auf wenige Sekunden.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Album in einer Auflage von wenigen Exemplaren – ohne Hinweis auf den Urheber. Dieses diente vermutlich als Demo-Material für die potenziellen Teilnehmer des Festes. TIME TUNNEL IMAGES hat in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin aus einem dieser Alben einige Meisterwerke ausgewählt und als Fine-Art-Prints zugänglich gemacht.
„Neue Brillanz“
Porträt in Unternehmer-Akzente
Die Unternehmer-Akzente, das Unternehmer-Portal der Berliner Volksbank, hat ein schönes Porträt von Time Tunnel Images verfasst. Den Text finden Sie hier.
„Historische Weihnachten“ im Archiv
Unser Historischer Adventskalender mit Bildern und Informationen zu mehr als 100 Jahren Winter- und Weihnachtsfotos in den USA hat für viel positive Resonanz gesorgt. Für uns ein Grund, den Kalender einfach in unser Archiv zu übernehmen. Sollte Sie also mitten im Frühling die Sehnsucht nach Schnee oder im Herbst die Vorfreude auf Weihnachten packen, dann finden Sie hier eine Menge reizvoller Motive: Von Jack Delanos geforenen Eisenbahnschienen über Schneeballschlachten am Kapitol bis zur italo-amerikanischen Weihnachtsmesse. Hier noch einmal alle Motive im Einzelnen:
1 (Rangierbahnhof_Delano), 2 (Straßenszene_Washington),
3 (Macy_Collins), 4 (Central_Park), 5 (Kapitol_vereist), 6 (Post_-Weihnachtsmann), 7 (Indianer_Curtis), 8 (Schaufenster_FSA),
9 ( Weihnachtsbaum-Markt), 10 (Flugschein_Weihnachtsmann),
11 (Heilsarmee), 12 (Schneeballschlacht), 13 (Arbeitslose),
14 (Elanor_Rossevelt), 15 (Horse_Dinner), 16 (Schnee_Schaufeln),
17 (Demonstration), 18 (Koreakrieg_Memorial), 19 (Gefängnis),
20 (Betty_Ford), 21 (Weihnachtsmarken), 22 (Schaufenster),
23 (Italienischer_Gottesdienst), 24 (Weihnachtsdinner_Lee).
Fotos und Wein
TiME TUNNEL IMAGES im Mövenpick Weinkeller Berlin
Nach einem furiosen After-Work-Tasting am Abend des 24. Oktobers gibt es noch bis Mittwoch, den 30. Oktober, Gelegenheit, drei unserer Serien im Mövenpick Weinkeller Berlin in der Lietzenburger Str. 93-95 „in natura“ zu sehen: Jupp Darchingers „Wirtschaftswunder“, Herbert Maschkes „City West“ und Berliner Porträts von Yva aus den Dreißigerjahren (drei davon sind auf unserem Bild zu sehen).
„Neu in Berlin“
TIME TUNNEL IMAGES in der „Berliner Morgenpost“
Seit kurzer Zeit gibt es auch in der „Berliner Morgenpost“ eine Serie zu Berliner Firmengründungen. Am letzten Wochenende wurde auch TIME TUNNEL IMAGES vorgestellt. Zum Artikel geht's hier.
Richard Fleischhut – Bordfotograf
Die Jahre von der Jahrhundertwende bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden als die „heroische Zeit der Dampferschifffahrt“ bezeichnet. Immer größere und leistungsstärkere Dampfschiffe wurden für den Transport von Menschen und Gütern über den Globus eingesetzt. Reisen und die Erkundung ferner Länder wurden nach und nach massentauglich.
In dieser Zeit ist Richard Fleischhut 30 Jahre zur See gefahren. An Bord vieler Ozeandampfer bereiste er die Kontinente und dokumentierte diese Reisen als Fotograf. Seinen Unterhalt verdiente er mit dem Verkauf von Fotografien der beeindruckenden Schiffsriesen, Landschaftsaufnahmen sowie Porträts unzähliger prominenter Passagiere, die er auch an die Presse verkaufte.
Eher zufällig war er auch am 6. Mai 1937 beim Landeversuch des Zeppelins LZ 129 „Hindenburg“ im amerikanischen Lakehurst anwesend. Dieser fing aus ungeklärten Gründen Feuer, stürzte aus 80 Meter zu Boden und brannte in Sekunden vollständig aus. Das Foto des Unglücks ging millionenfach um die ganze Welt.
Jupp Darchinger gestorben
Der Bildchronist der Bonner Republik
Für Altkanzler Helmut Schmidt war Josef (Jupp) Heinrich Darchinger „simply the best“, für den „Spiegel“ war er das „Auge von Bonn“. Sein fotografisches Werk verkörpert wie kaum ein anderes das visuelle Gedächtnis der alten Bundesrepublik. Seine Karriere begann 1952 als selbstständiger Fotojournalist, zunächst für Publikationen der Gewerkschaften und der SPD. 1964 gelang ihm der Durchbruch beim „Spiegel“ und bei der „ZEIT“, für die er als Korrespondent in Bonn tätig war.
Mit dem Ende der analogen Fotografie Ende der Achtzigerjahre und der Verlegung des Regierungssitzes von Bonn nach Berlin zog er sich zunehmend aus dem Tagesgeschäft zurück. Jupp Darchinger ist kurz vor seinem 88. Geburtstag im Bonner Stadtteil Endenich gestorben.
Unser Foto zeigt den Fotografen 2008 im Bildarchiv der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. © AdsD / Friedrich-Ebert-Stiftung
Tony Vaccaro und die Berliner Luftbrücke
Tony Vaccaro erlebte als Mitglied der 83. Infanteriedivision die Landung der US-Army in der Normandie und war als Teil der Alliierten Befreiungsarmee die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs in Europa. Seine Kamera hatte der 22-Jährige während seines gesamten Kriegseinsatzes immer zur Hand. Dabei entstanden über 7.000 Aufnahmen, die durch ihre Unmittelbarkeit ein Zeichen gegen Krieg und Zerstörung setzen. Vom 1947 bis 1949 arbeitete Vaccaro für die Armeezeitung „The Stars and Stripes“, die ihren Sitz in Pfungstadt hatte. In diesen Jahren, die er seine „goldenen“ nennt, war er fast drei Jahre lang fast ständig auf den Straßen Westdeutschlands unterwegs und machte Fotoreportagen über alle erdenklichen Themen. Als die Sowjets im Juni 1948 alle Versorgungswege nach Berlin blockierten, befürchtete Vaccaro den Beginn des Dritten Weltkriegs. Als er aber die Reaktionen der Deutschen auf die amerikanische Luftbrücke erlebte, wusste er, „dass ich nach Hause gehen konnte“. Aus Feinden waren Freunde geworden. Eines seiner berühmt gewordenen Bilder zeigt eine C-54 im Landeanflug auf den Flughafen Tempelhof.
Die Farben des Präsidenten
Der „Tagesspiegel“ über Rolf Goetzes Kennedy-Bilder
„Kennedy neu entdeckt“ titelte die Sonntagsausgabe des Berliner „Tagsspiegel“ am 23. Juni auf Ihrer Titelseite. Bilder aus der Sammlung Rolf Goetze bildeten an diesem Tag den visuellen Leifaden der Jubiläumsausgabe zum 50. Jahrestages des Besuchs des amerikanischen Präsidenten in Berlin. „Trotz allem Glanz“, so Redakteuer Andreas Conrad, habe sich der 26. Juni 1963 „im kollektiven Gedächtnis der Stadt doch als ein Tag in Schwarz-Weiß festgesetzt“: „Doch nun das: ein Teppich in sattem Rot, ein strahlend blauer Himmel ... und vor allem: Kennedy in Farbe.“ Wir freuen uns natürlich, dass Conrad einiges über Rolf Goetze und die Sammlung im Stadtmuseum schreibt. Und vor allem, dass er prominent auf unsere Edition hinweist ...
60. Jahrestag des Volksaufstands vom 17. Juni
In Berlin wird heute des Volksaufstands in der ehemaligen DDR am 17. Juni 1953 gedacht. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, legte einen Kranz auf dem Friedhof Seestraße nieder und würdigte die Ereignisse mit den Worten:
„Acht Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und vier Jahre nach der Gründung der DDR standen Deutsche auf gegen Diktatur und für demokratische Rechte und setzten damit durch Mut und persönlichen Einsatz ein Zeichen dafür, dass sie an eine Zukunft in Freiheit und in Frieden glaubten."
In den Ereignissen um den 17. Juni 1953 war die wirtschaftliche und politische Krise im Gebiet der ehemaligen sowjetischen Besetzungszone nach der Staatsgründung der DDR kulminiert. Die Streiks und Demonstrationen, die sich von Ost-Berlin ausgehend auf das gesamte Gebiet der DDR ausbreiteten, mobilisierten innerhalb weniger Tage Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Rasch nahmen die Proteste das Ausmaß eines Aufstands gegen das Regime an, dessen Niederschlagung jedoch letztlich die Weichen für die Verfestigung der SED-Diktatur unter sowjetischer Führung stellte. TIME TUNNEL IMAGES erinnert an die dramatischen Ereignisse vor 60 Jahren mit einer bewegenden Bildedition.
100. Geburtstag von Peter Cornelius
Wussten Sie, dass den ersten Bildband über Paris in Farbe ein Deutscher fotografiert hat? Peter Cornelius sollte 1956 in der französischen Hauptstadt den ersten Farbnegativfilm der AGFA testen. Jahr für Jahr kam er wieder und publizierte dann 1961 den Band „Farbiges Paris“ im Econ Verlag, für das er das komplette Layout selbst entworfen hatte. Ungewöhnlich an diesem Buch war auch, dass der französische Lyriker Jacques Prévert ein Vorwort geschrieben hat, in dem er sehr persönlich auf die Bilder des deutschen Fotografen eingeht. Tatsächlich sollte der Band den internationalen Durchbruch von Peter Cornelius bedeuten.
Begonnen hatte Cornelius mit einer Leica als Bildberichterstatter für die „Kieler Neuesten Nachrichten“. Zahlreiche Seereisen führten ihn vor dem Krieg unter anderem nach England, Marokko und Norwegen. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Cornelius als Kriegsberichterstatter, bevor er 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft fiel und erst 1949 wieder nach Hause zurückkehrte. Nach 1949 setzte er in Kiel mit seiner aus der Gefangenschaft geschmuggelten Leica die Arbeit als freier Fotograf fort: Pressefotografie, Architektur- und Landschaftsfotos. Nach seiner Paris-Monografie folgten weitere Porträts europäischer Großstädte. In den Sechziger Jahren wurde er zu einem der führenden Segelfotografen der Welt. 1970 starb er viel zu früh an den Folgen eines Autounfalls.
Vor 50 Jahren: Der Kennedy-Besuch in Deutschland
Es war eines der aufsehenerregendsten Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte: Der Deutschland-Besuch des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Frühsommer 1963. Während seiner viertägigen Rundreise führten ihn politische Gespräche unter anderem nach Bonn und Köln. In allen Städten wandte er sich mit kurzen öffentlichen Ansprachen an die Bevölkerung und fuhr im offenen Wagen an jubelnden Menschenmengen vorbei, die ihn wie einen Popstar feierten.
Erst im März war entschieden worden, dass Kennedy am 26. Juni vor seiner Weiterreise nach Irland, England und Italien noch einen Abstecher nach West-Berlin machen sollte. Dieser lange erwartete Besuch des US-Präsidenten in der geteilten Stadt wurde der fulminante Höhepunkt seines Aufenthalts. Denn hier hielt Kennedy seine legendäre Rede vor dem Rathaus Schöneberg, während der er seine bekanntesten und bis heute wohl am meisten zitierten Worte sprach: „Ich bin ein Berliner!“
Der Berliner Journalist Rolf Goetze begleitete Kennedy als einer der Wenigen während seiner gesamten Deutschland-Tour. Zudem war er nahezu der Einzige, der dieses mediale Großereignis professionell in Farbe dokumentierte. Anders als das Material seiner Kollegen ist sein Bestand nie von Agenturen verwertet worden, vermutlich wollte er die Bilder für einen Vortrag mit dem Titel "Mit Kennedy durch Deutschland" benutzen.
1992 erwarb die Stiftung Stadtmuseum Berlin Goetzes fotografische Sammlung. Erst durch die allmähiche Aufarbeitung seines Archivs durch das Stadtmuseum ist es möglich geworden, die phänomenalen Aufnahmen Goetzes wiederzuentdecken, die besonders durch den aufmerksamen Blick auf die Begleiterscheinungen des Staatsbesuchs faszinieren.
Wiener Porträtfotografie
Die Porträtfotografie gehört zu den ersten kommerziellen Anwendungsbereichen der Fotografie. Schon ab 1870 betrieben in zahlreichen Städten Europas professionelle Fotografen ihr Handwerk und verdrängten nach und nach die Porträtmalerei. Die Fotografen bemühten sich um einen je eigenen Stil und bedienten sich nach Möglichkeit den vorherrschenden Moden der Inszenierung. Dabei trafen manche Ateliers den Geschmack der Zeit besser als andere und bald differenzierten sich Spezialgebiete heraus, in denen die Ateliers miteinander konkurrierten. Ateliers wie das von Franz Xaver Setzer oder Madame d´Ora in Wien waren in ganz Europa als regelrechte „Marken“ bekannt.
Heute beeindruckt insbesondere die zugleich malerische wie fotografische Wirkung dieser Bilder, die, charakterisiert durch großformatige Aufnahmeformate und raffinierte Lichtführung, oft einen frappierenden Zugang zur Persönlichkeit des oder der Porträtierten erlauben. So sind uns viele berühmte Künstler, Intellektuelle und Wissenschaftler nicht zuletzt auch heute noch präsent durch die charismatischen Porträtfotografien, die zu ihren Lebzeiten von ihnen angefertigt wurden.
Mit der Edition „Wiener Moderne“ präsentieren wir eine Auswahl von Porträts, mit denen die Fotografinnen und Fotografen dem beispiellosen Kunstschaffen und Geistesleben in Wien zwischen 1890 und 1938 ein Denkmal gesetzt und zugleich selbst Kulturgeschichte geschrieben haben.
"Edle Edition"
TIME TUNNEL IMAGES in der B.Z.
Zum 100. Geburtstag von Heinrich von der Becke hat die Berliner B.Z. einen schönen Artikel geschrieben und einige Bilder aus unserem Angebot abgedruckt. Chefreporter Oliver Ohmann war dazu eigens in die Schlesische Straße gekommen ...
TIME TUNNEL IMAGES zu Gast bei Viniculture
Bei VINICULTURE in Berlin sind derzeit in einer kleinen Ausstellung sieben unserer Herbert-Maschke-Prints zu sehen. Die Weinhandlung, 2012 vom "Feinschmecker" als bester Weinladen in Berlin prämiert, ist in der Grolmannstraße 44-45 (Nähe Savigny-Platz/Charlottenburg) zuhause. Schauen Sie doch einmal in einem der besten Weinsortiments von Berlin vorbei und erleben die einzigartigen Berlin-Aufnahmen von Herbert Maschke in Originalgröße, passpartouisiert und gerahmt.
Jetzt kommen die Minis ...
... mit Paris in den Frühling
Gibt es das bei Ihnen auch, die vielen kleinen Wandflächen, die für einen großen Rahmen viel zu klein sind, wo man sich aber dennoch gut ein schönes Bild vorstellen könnte? Dafür gibt es jetzt unsere Minis. Minis von TIME TUNNEL IMAGES werden genauso sorgfältig gedruckt, wie ihre großen Verwandten, sind aber in ihrer Ausstattung etwas sparsamer – damit Sie auch den Geldbeutel schonen.
Minis sind offene Editionen und werden im Alu-Rahmen C2 von Nielsen in Silber matt im Format DIN A 4 und mit naturweißen Monochrom Monogard Passepartouts geliefert. Natürlich erhalten Sie auch eine Dokumentation in einer Mappe zu Ihrem Bild. Jedes unserer Minis erhalten Sie für 88 €.
Wir starten mit der Serie Farbiges Paris von Peter Cornelius. Der Fotograf, ein Pionier der Farbfotografie, wollte in Paris nur einen Farbfilm testen – fünf Jahre später erschien dann das erste Buch über Paris in Farbe: ein sinnlich-melancholischer Traum aus einer vergangenen Zeit. Die schönsten Bilder gibt es jetzt exklusiv bei TIME TUNNEL IMAGES.
100. Geburtstag Heinrich von der Beckes
Am 20. März 2013 jährt sich der 100. Geburtstag Heinrich von der Beckes. Der bescheidene Bildberichterstatter mit der Schiebermütze war von der Nachkriegszeit bis in die Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts eine Institution des Sportbildjournalismus. Oft mit einer kleinen Trittleiter für einen höheren Aufnahmestandpunkt unterwegs, traf man ihn zwischen 1936 und 1976 bei 15 Olympischen Sommer- und Winterspielen, aber auch bei vielen Veranstaltungen des Breiten- und Leistungssports in seiner Heimatstadt Berlin. Vor den Objektiven seiner Kameras standen Stars und Prominente des Sports, aber auch unzählige »Sportlerinnen und Sportler von Nebenan«. Mit der gleichen Leidenschaft dokumentierte von der Becke über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung Berlins in vielen Facetten. Sein Nachlass wird vom Sportmuseum Berlin bewahrt und vielfältig genutzt und stellt in seiner Geschlossenheit ein einzigartiges Gedächtnis der regionalen, nationalen und inter-nationalen Sport- und Zeitgeschichte zwischen 1930 und 1995 dar.
Zum Anlass seines 100 Geburtstags präsentiert TIME TUNNEL IMAGES eine Auswahl von beeindruckenden Sportfotografien und bezaubernde Kinderporträts aus seinem Nachlass.
Artikel über TIME TUNNEL IMAGES in Berliner Wirtschaft 1/2013
"Mit Time Tunnel auf virtueller Zeitreise"
So heißt Uta Richters Artikel über ein "besonderes Geschäftskonzept" ...
Yva — Der weibliche Blick der Moderne
Zeitgenossen nahmen die Arbeiten der Berliner Fotografin Yva als denen eines Man Ray oder László Moholy-Nagy ebenbürtig wahr. Yva selbst, mit bürgerlichem Namen Else Neuländer, sah sich in erster Linie als Gebrauchsfotografin. Neben Aufträgen von illustrierten Magazinen und Modezeitschriften fertigte Yva vor allem Porträts von Künstlern, Tänzerinnen und Schauspielern.
Die spätere Lehrmeisterin von Herbert Newton gründete schon mit 25 Jahren ihr eigenes Atelier, das sich mit seiner hoch professionalisierten, nachfrageorientierten Arbeitsweise bald als eines der gefragtesten auf dem Gebiet der Modefotografie in Berlin durchsetzte. Insbesondere mit ihren Mehrfachbelichtungen stand Yva in den 20er Jahren aber auch den künstlerischen Avantgarden nahe.
Als die Nationalsozialisten 1938 ein Arbeitsverbot für jüdische Bürger verhängten, endete diese Erfolgsgeschichte jedoch wenige Jahre später. Yva wurde 1942 kurz vor einem Fluchtversuch deportiert und vermutlich in Majdanek ermordet. Erst Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Werk dieser Grande Dame der Modefotografie wiederentdeckt und in seiner Bedeutung für die Entwicklung sowohl der Kunst- als auch der Gebrauchsfotografie der Moderne gewürdigt.
Herbert Maschke-Ausstellung in Berlin
Vom 17.11.2012 bis zum 17.2.2013 läuft im Berliner Ephraim-Palais die Ausstellung Kalter Krieg und Wirtschaftswunder – West-Berlin in Farbfotografien von Herbert Maschke. Die von der Stiftung Stadtmuseum Berlin kuratierte Schau läuft im Rahmen des 5. Europäischen Monats der Fotografie. TIME TUNNEL IMAGES verkauft ausgewählte Werke des Fotografen zeitgleich im Museumsshop.
Maschke, der 1954 einen Verlag für Ansichtskarten gegründet hatte, fotografierte die West-City bei Tag und Nacht, das ungeheure Baugeschehen am Kurfürstendamm ebenso wie die innerstädtische Grenze. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl großformatiger Neuprints, ergänzt durch originale Lebensdokumente und Postkarten des Fotografen.