Erlebnispark Checkpoint Charlie

Das Gebiet um den Checkpoint Charlie ist für die Berliner Stadtgeschichte von eminenter Bedeutung, hat er doch die visuelle Erinnerung an die Berliner Mauer vor den inneren Augen der Weltöffentlichkeit mitgeprägt. Der Checkpoint war bis zur Wende Grenzübergang für Diplomaten zwischen Ost und West und ist seit dem Mauerfall eine der wichtigsten Anlaufstellen für Touristen. Heute wird um geeignete Formate zur Erinnerung an die besondere Situation in Berlin nach dem zweiten Weltkrieg gerungen. Im Juni 2009 plakatierte der schwedische Bekleidungskonzern H&M ein Großplakat mit Dita von Teese als Teil einer Kampagne zum zweiten Jahrgang ihrer sogenannten „Charity Kollektion“ „Fashion against Aids“ an die Rückwand des Hauses der deutschen Stiftungen und damit mit Blick auf den Checkpoint Charlie. Dadurch wurde sie visuell konfrontiert nicht zuletzt mit einem Teil der Leuchtkasten-Installation „Untitled“ von Frank Thiel. Diese Installation war 1998 im Rahmen einer künstlerischen Ausschreibung entstanden, mit der die Bedeutung der ehemaligen Grenzübergänge Berlins sichtbar gemacht werden sollte. Die Konfrontation der lasziv posierenden Burlesque-Tänzerin und des ernsten Sowjet-Soldaten ergibt einen eigenartigen, teils komischen, teils traurigen Effekt: komisch wegen des unerwartet sich ergebenden Gegensatzes männlich/weiblich. Traurig, weil der Betrachter ein Unbehagen verspürt, dass die Präsenz dieser Form von kommerziell inszenierter Weiblichkeit an diesem Ort unpassend ist.