Yva — Der weibliche Blick der Moderne

Story
10.2012

Yva — Der weibliche Blick der Moderne

Die Tänzerin Toni Freeden
Ramona in der kleinsten Flugmaschine
Die Schläferin

Zeitgenossen nahmen die Arbeiten der Berliner Fotografin Yva als denen eines Man Ray oder László Moholy-Nagy ebenbürtig wahr. Yva selbst, mit bürgerlichem Namen Else Neuländer, sah sich in erster Linie als Gebrauchsfotografin. Neben Aufträgen von illustrierten Magazinen und Modezeitschriften fertigte Yva vor allem Porträts von Künstlern, Tänzerinnen und Schauspielern.

Die spätere Lehrmeisterin von Herbert Newton gründete schon mit 25 Jahren ihr eigenes Atelier, das sich mit seiner hoch professionalisierten, nachfrageorientierten Arbeitsweise bald als eines der gefragtesten auf dem Gebiet der Modefotografie in Berlin durchsetzte. Insbesondere mit ihren Mehrfachbelichtungen stand Yva in den 20er Jahren aber auch den künstlerischen Avantgarden nahe.

Als die Nationalsozialisten 1938 ein Arbeitsverbot für jüdische Bürger verhängten, endete diese Erfolgsgeschichte jedoch wenige Jahre später. Yva wurde 1942 kurz vor einem Fluchtversuch deportiert und vermutlich in Majdanek ermordet. Erst Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Werk dieser Grande Dame der Modefotografie wiederentdeckt und in seiner Bedeutung für die Entwicklung sowohl der Kunst- als auch der Gebrauchsfotografie der Moderne gewürdigt.

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